
Es ist nun schon fast eineinhalb Monate her, dass ich die Leipziger Buchmesse besucht habe, aber der Nachhall davon ist immer noch in meinem Kopf. Da ich als Studentin der Kindermedien zum ersten Mal hier war, bekam ich einen ersten Eindruck von der Verlagsszene für junges Publikum. Neben den beeindruckenden Schauplätzen der großen Namen der Branche fand ich einige wertvolle Perlen, die nicht nur wegen ihres Angebots, sondern auch wegen ihrer interessanten, manchmal sogar einzigartigen Richtung, mit der sie den hochgradig gesättigten Markt erobern, erwähnt werden müssen.
1. Kibitz

Der dreijährige Comicverlag ist ein frischer Wind im Bereich der Mangas und Comics mit teilweise grafischen Zeichnungen. Drei Worte, um ihre Bücher zu beschreiben: bunt (wörtlich und im übertragenen Sinne), lebensnah und unerwartbar. Trotz seiner jungen Präsenz auf dem Markt hat der Verlag bereits einige prestigeträchtige Preise gewonnen, zuletzt den Preis der Lesekompass-Kinderjury im Rahmen der Leipzigen Buchmesse 2023. Was mich persönlich in ihr Universum zieht, ist die starke Generationenbindung zwischen Großeltern und ihren Enkeln, die auf eine sehr natürliche Weise betrachtet wird. In Borit, Babette und lauter Skelette erweist sich der Großvater trotz seines späten Auftritts in der Geschichte als unersetzlicher Schlüssel zur Lösung des Problems in der Geschichte. Ich kann es kaum erwarten, ihre neuen Comics zu lesen und ihre einzigartige Prägung in der Comicszene im Auge zu behalten.
2. Bohem

Die Schweizer Verlegerin hinterlässt den Eindruck einer sanften Göttin, mit viel Mitgefühl für die Natur, die Menschen und die Welt als Ganzes. Zeitlose Illustrationen mit einem Sinn für Aktualität, man fühlt sich wie in einer Kunstgalerie, beim Blättern durch ihr Verlagsprogramm. Und nicht nur das: Das Publikum kann ein Buffet mit Spezialitäten aus aller Welt genießen: Deutsche, Amerikaner, Russen, Franzosen, Kroaten, Japaner, Polen, Italiener, Belgier, Schweizer, und so weiter.
3. Calmemara

Der erste Bielefelder Kinderbuchverlag hinterließ bei mir einen starken Eindruck, als ich seinen Stand auf der Leipziger Buchmesse besuchte. Nachhaltigkeit ist zwar ein aktuelles Thema, aber nicht viele Verlage nehmen es sich so zu Herzen wie Calmemara. Der Verlag geht weit über den Nachhaltigkeitsstandard von Verlagsbüchern oder veganen Hardcover-Büchern hinaus und unterstützt sogar den lokalen Hof Dorf Sentana, indem er Geschichten von echten Tieren erzählt, die dort leben. Kurze Clips der pelzigen Freunde, die das Publikum begrüßen, finden sich oben auf ihrer Website. Obwohl das Layout einiger Bücher verbessert werden könnte, um die junge Zielgruppen anzusprechen, sehe ich in dieser Richtung eine große Zukunft für den Verlag.
4. Adinkra

Mit einer kleinen, aber feinen Sammlung brachte der in Österreich gegründete Verlag Afrika auf die Leipziger Buchmesse. Als ehemalige Praktikantin in einem zweisprachigen vietnamesisch-deutschen Kinderbuchverlag war ich erfreut, von der Existenz eines weiteren Nischenverlags in der deutschsprachigen Gemeinschaft zu erfahren. Mit fettgedrucktem Text und extrem farbenfrohen Illustrationen gibt es nichts Besseres, als afrikanische Geschichten zu lesen, die von stolzen Afrikanern erzählt werden, um ihr reiches Erbe zu würdigen.
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